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Das MAC Museum Art & Cars in Singen ist ein besonderes Ausflugsziel im süddeutschen Raum. Es ist ein Ort, an dem Kunst, Automobile und Architektur gemeinsam und wechselseitig wirken. Am vergangenen Donnerstag wurden die Oldtimer besonders genau unter die Lupe genommen. Die Gesellschaft für Technische Überwachung für Oldtimer (GTÜ) und Carl Messtechnik zeigten an dem ausgestellten Jaguar XK 140 aus dem Jahr 1956, was das Thermographie-Messsystem so alles kann. Eine Weltneuheit, denn das Verfahren kommt ursprünglich aus der Materialprüfung der Luft- und Raumfahrt.

Carl Messtechnik entwickelt und baut seit 20 Jahren Prüfsysteme und hat dieses Verfahren weiterentwickelt und ermöglicht damit berührungslose, ganzheitliche und zerstörungsfreie Untersuchungen der Fahrzeugkarosserie – und dabei ist es vollkommen unerheblich, ob die Karosserie aus Metall Aluminium GFK oder CFK besteht. Das Ergebnis steht dem Eigentümer dann als Bild zur Verfügung. Michael Veith von Classic Car Check hat im MAC Museum Art & Cars vor über 100 Autoliebhabern diese Messtechnik vor Ort durchgeführt und im Anschluss detailliert besprochen. Trotz des großen Andrangs aus den verschiedensten Städten Süddeutschlands – die Besucher kamen von Furtwangen, Schonach, Gengenbach und dem ganzen Bodenseekreis über Friedrichshafen bis hin zu Lindau angereist – war während der Messung eine solche Spannung zu spüren, sodass man sprichwörtlich die Stecknadel fallen hören konnte.

Mit den Bildern kann festgestellt werden, ob und wo ein Fahrzeug nachlackiert, repariert, geschweißt, gespachtelt oder gar betoniert wurde. Am liebsten weist Michael Veith jedoch unverbastelte Originalität oder, im Falle eines Schadens, eine fachgerechte Restauration nach. Dabei erreicht die aktive Thermographie, anders wie bei der gängigen Lackschichtenmessung, nicht nur eine punktuelle und gar lückenhafte Erfassung. Im Gegenteil: Der Prüfbericht enthält Infrarot-Bilder von der gesamten Karosserie und Angaben über den Temperaturverlauf und der Lackdicke. Aktive Thermographie bedeutet, dass Wärme in Form eines kleinen Blitzes auf die Oberfläche der Karosserie gebracht wird und dann mit einer speziellen Kamera der Wärmeverlauf gemessen wird. Für den Lack ist das nicht schädlich, denn die Erwärmung liegt maximal im einstelligen Celsiusbereich.

Auch nach dem knapp zweistündigen Vortrag stand Michael Veith für Fragen der Interessenten zur Verfügung, was gerne angenommen wurde und die große Faszination am sichtbar Unsichtbaren zeigt. Für alle, die diesen besonderen Abend im MAC Museum verpasst haben, können im Frühjahr an mehrtägigen Seminaren im Rahmen der Museumsgärten die Originalität und Vorgeschichte eines Oldtimers abermals im Singener MAC Museum zeigen lassen, denn Classic Car Check und GTÜ wird diese Messtechnik nochmals vorführen. Zusätzlich werden die Versicherungen einem Test unterzogen. Die Anreise und Messung mit dem eigenen Oldtimer ist dabei möglich und gibt dem einen oder anderen Eigentümer mit Sicherheit interessante Dinge unter dem Lack preis.

Museum Art & Cars Singen
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